Unser kleiner Mann war gerade einmal 5 Monate alt, als wir uns dachten, es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um das Mittags-Stillen durch Beikost zu ersetzen. Schließlich zeigte er bereits großes Interesse an unserem Essen. Außerdem haben wir bei seiner großen Schwester damals ungefähr im selben Alter begonnen. Wir legten also los. Es gab, ganz klassisch, Karottenbrei.
Der Kleine fand es auch total interessant – ein neuer Geschmack, plötzlich ein Löffel in seinem Mund – aber die anfängliche Euphorie war schnell dahin, denn alles, was ich ihm in den Mund beförderte, kam genauso wieder hinaus. Er schob das ganze Essen mit der Zunge dahin zurück woher es gekommen war. Und ich, ich versuchte, es wieder hineinzuschieben. Zurück in seinen Mund. Das ging so weiter, bis er nach und nach auch tatsächlich etwas hinunterschluckte. Ein mühsames Unterfangen also. Das Mittagessen dauerte gefühlt ewig. Auch nach Tagen bzw. Wochen noch. Was seine Schwester eigentlich von Beginn an souverän meisterte, wollte bei ihm einfach nicht klappen.
Dann haben wir wieder aufgehört. Zwar hatte das nichts mit dem Essen selbst zu tun, sondern, weil der Kleine krank wurde und der Kinderarzt empfohlen hat, ihn für ein paar Tage ausschließlich zu stillen. Aber als wir dann, nach ungefähr einer Woche Pause, wieder mit dem Essen anfingen, hatte er den Dreh plötzlich raus. Sein Zungenstreckreflex war weitgehend verschwunden und er aß genüsslich seine Mahlzeiten.
Im Nachhinein betrachtet war er einfach noch nicht bereit für Beikost. Obwohl er mittlerweile bereist über 6 Monate alt war – ein Alter, indem man laut Angaben ja schon längst zwei Stillmahlzeiten durch feste Nahrung ersetzen könnte.
Was ich euch damit sagen möchte ist – stresst euch nicht. Jedes Baby ist anders. Die Angaben des Beikoststarts sind lediglich Empfehlungen. Entscheiden sollte das Baby. Es zeigt euch, wann es reif für Beikost ist. Also deutet seine Signale richtig. Nicht so wie ich 😉
Dann wird das Essen auch Spaß machen!!
Eure
Barbara
